Eine interaktive Szenencollage für Kinder mit Förderbedarf
"Leo, wir spielen diese Geschichte noch einmal und du sagst Nein, wenn du ein Nein-Gefühl hast. Okay?"
Der Hintergrund
Mädchen und Jungen mit besonderem Förderbedarf sind noch häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen als nicht behinderte Gleichaltrige. Die Ursachen hierfür liegen z. B. in ihrer hohen sozialen Abhängigkeit, der oftmals unzureichenden Sexualaufklärung und der ausgeprägten Tabuisierung des Themas sexualisierter Gewalt an Menschen mit Behinderung.
Das Ausmaß sexualisierter Gewalt an Kindern mit besonderem Förderbedarf zeigt deutlich, wie wichtig die vorbeugende Arbeit mit dieser Zielgruppe ist. Aus diesem Grund entwickelten die tpw, mehrere Lehrkräfte Bielefelder Förderschulen und EigenSinn e.V. bereits 2003 das Theaterprogramm Lilly und Leo. Das Programm klärt Mädchen und Jungen mit Behinderung kindgerecht und entwicklungsangemessen über sexualisierte Gewalt auf. Es wird auch erfolgreich in Inklusionsklassen eingesetzt. Gerne klären wir im persönlichen Gespräch, ob in Ihrer Klasse "Mein Körper gehört mir!" oder Lilly und Leo durchgeführt werden sollte.
Lilly und Leo wird auch erfolgreich in Inklusionsklassen eingesetzt. Wir beraten Sie gerne, welches Programm für Ihre Klasse das richtige ist. Unsere Teams können, abhängig vom Leistungsstand der Schüler*innen, auch flexibel beide Programme variieren.
Die Geschichten
Wie in unserem Programm "Mein Körper gehört mir!" zeigen wir den Kindern Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. Dabei sind die Geschichten nah am Alltag erzählt. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Jungen und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen. Und sie können beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden - bei der Mutter, die zuhört, beim Hausmeister, der die Polizei einschaltet und bei der Lehrerin, mit der sich offen über alles reden lässt.
Die Methoden
Bei der Bearbeitung wurden textintensive Passagen gekürzt und schnelle Rollenwechsel durch klare Ankündigungen ersetzt. Eindeutige Requisiten veranschaulichen zusätzlich die dargestellten Inhalte. Entstanden ist ein vereinfachtes Präventionsprogramm, das sich an den Lernbedürfnissen von Kindern mit besonderem Förderbedarf orientiert und die Mädchen und Jungen entwicklungsangemessen und kindgerecht über sexualisierte Gewalt aufklärt. Trotz der besseren Verständlichkeit bleibt die intensive Nachbereitung im Unterricht gerade für diese Gruppe sehr wichtig.
EigenSinn e. V. hat eine umfangreiche Arbeitsmappe mit Unterrichtsmaterialien entwickelt. Zu jeder Spielszene gibt es mehrere Arbeitsblätter mit unterschiedlichem Anforderungsniveau. Zudem enthält die Mappe Informationen über sexualisierte Gewalt an Kindern mit besonderem Förderbedarf sowie eine Literaturliste. Zu bestellen über www.eigensinn.org
Wir haben alles dabei, um Ihren Klassenraum in kurzer Zeit in ein kleines Theater zu verwandeln. Und dann geht's auch schon los!
Das Programm richtet sich an Schüler*innen der 3. und 4. Förderschulklasse. Abhängig vom individuellen Entwicklungsstand kann das Programm auch für ältere Kinder eingesetzt werden. Sprechen Sie uns gerne an!
Wir kommen insgesamt dreimal zu Ihnen und arbeiten jeweils 1 Schulstunde mit Ihrer Klasse.
Es werden mindestens vier Klassen benötigt, gespielt wird ohne zwischenliegende Freistunden. Um auf die notwendige Klassenzahl zu kommen, sind Kooperationen mehrerer Schulen (in der Regel zwei) möglich. Unser Team kann in diesem Fall pro Vormittag einen einmaligen Ortswechsel vornehmen. Schulen mit nur 3 teilnehmenden Klassen zahlen unabhängig von der Entfernung eine einheitliche Ausfallpauschale von 78 €.
Wir benötigen drei Unterrichtsstunden pro Klasse, die sich auf drei Schultage verteilen. In der Regel liegt zwischen den Terminen ein einwöchiger Abstand.
Wir benötigen eine freie Spielfläche von 4 × 4 m in einem Klassen- oder Mehrzweckraum, der uns während unserer Aufenthalte an Ihrer Schule ohne Unterbrechung zur Verfügung steht, und in den die zu bespielende Klasse jeweils zu Beginn der Aufführung überwechselt. Die Bestuhlung: 2 Stuhlreihen, hinter der zweiten Stuhlreihe eine Tischreihe als Sitzmöglichkeit (zur besseren Sicht). Für die Präsentationsveranstaltung wäre eine Aula / Turnhalle und eine Bühne von Vorteil.
Weil das Thema sexuelle Gewalt im Vorfeld Fragen aufwirft, präsentieren wir unser Programm auf Wunsch vorab und suchen das Gespräch mit Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen und Sponsor*innen.
Eine Präsentationsaufführung für Eltern, Großeltern, Lehrer*innen, Sponsor*innen und andere Interessierte kostet 480 € zzgl 0,40 € Fahrtkosten. Eine Spielaufführung kostet pro Klasse für das gesamte Programm 357 € zzgl. 0,40 €/ km Fahrtkosten für 3 Hin- und Rückfahrten. Der Aufpreis bei einer Buchung von nur 3 Klassen beträgt 78 €. Sollte es notwendig sein, entstehen zusätzlich Übernachtungskosten für 2 Einzelzimmer.